Litfaßgärten

Wachsen auch in Zeiten des Stillstands. Die Natur kennt nur Prozesse, alles ist Veränderung. Mit dem Bepflanzen der Dächer von Litfaßsäulen wollen wir dieses Prinzip nicht nur ins Bewusstsein zurückholen, sondern auch die Möglichkeit bieten durch körperliche Betätigung die künstlerische Stagnation zu überwinden. Momentan ist die künstlerische Tätigkeit vor allem auf das häusliche Arbeitszimmer oder Atelier begrenzt, wo viel Gedankenarbeit stattfindet, um performative analoge Formate digital wirksam zu machen. Eine Arbeit, die isoliert, und frustriert, da für unsere smart world ja besonders zutrifft, was Walter Benjamin über den Film sagte: dass er nämlich keinen Schatten wirft. Die Litfaßsäule allerdings wirft einen Schatten und daher setzen wir auf die Begrünung ihres Daches, um den künstlerischen Austausch jenseits von Plexiglasscheiben und Abstandsregelungen zu beleben und neue Tatkraft freizusetzen.